Was ist Lebensstilmedizin?
Zivilisationskrankheiten auf dem Vormarsch
Zivilisationskrankheiten auf dem Vormarsch
Unsere heutigen Zivilisationskrankheiten (engl. lifestyle diseases, auch als Wohlstandskrankheiten bezeichnet) wie Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Depression sind beständig auf dem Vormarsch. Im Kern handelt es sich hierbei nicht um ein medizinisches Problem, sondern - wie die erwähnten Begrifflichkeiten untermauern - um eines unseres persönlichen Lebensstils sowie unserer selbstgewählten Zivilisation. Grotesk wird es insbesondere beim Begriff der "Wohlstandskrankheiten": Wenn diese chronischen und langfristig gesehen tödlichen Erkrankungen Ausdruck des Wohlstands in industrialisierten Ländern sind, bleibt man doch lieber arm, könnte man meinen. Die Herausforderungen für den Mensch, seinen Körper und sein Wohlbefinden im 21. Jahrhundert sind in der Tat immens. Der zunehmend digitale, sitzende und hochkalorische Alltag vieler Menschen hat nur noch wenig mit unserem genetischen Erbe zu tun - wir handeln im Gegensatz zu dem, was die Evolution uns beigebracht hat. Leider konterkarieren damit einhergehende Krankheitsbilder den seit dem 19. Jahrhundert permanenten medizinischen und technischen Fortschritt. Letzterer ist nicht gesundheitsgefährdend an sich, sondern befördert gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen und Umweltfaktoren, die es zu begrenzen gilt.
Buntes Leben
Das Leben ist bunt - wie eine abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl. Gesundheit verstehen wir im Sinne der Salutogenese als aktives, dynamisches Konstrukt, in welchem Risiko- und Schutzfaktoren einem ständigen Wechselwirkungsprozess unterworfen sind. Die Endlich- und Vergänglichkeit unseres Körpers macht das Leben erst wertvoll, sie animiert uns, achtsam mit uns umzugehen, damit wir unser Leben möglichst lange und möglichst gesund in vollen Zügen geniessen können.
Lebensstilmedizin
Lebensstilmedizin
Die Lebensstilmedizin, der wir uns verpflichtet fühlen, übernimmt folgende Aufgaben:
● Entstehung: Identifikation chronischer, zivilisationsbedingter Erkrankungen und Benennung von Risikofaktoren. Man spricht hier auch von so genannten Anthropogenen (griech. anthropos = Mensch und von genese = Erzeugung), also den menschgemachten Lifestyle-Determinanten
● Messung: Aufdecken von Wirkungszusammenhängen zwischen den Risikofaktoren
● Management: Ableitung von praktischen Handlungsempfehlungen für einen gesundheitsfördernden Lebensstil
● Entstehung: Identifikation chronischer, zivilisationsbedingter Erkrankungen und Benennung von Risikofaktoren. Man spricht hier auch von so genannten Anthropogenen (griech. anthropos = Mensch und von genese = Erzeugung), also den menschgemachten Lifestyle-Determinanten
● Messung: Aufdecken von Wirkungszusammenhängen zwischen den Risikofaktoren
● Management: Ableitung von praktischen Handlungsempfehlungen für einen gesundheitsfördernden Lebensstil
Definition Lebensstilmedizin
"Lebensstilmedizin ist die Anwendung umweltorientierter, verhaltensabhängiger, medizinischer sowie motivationaler Prinzipien für das Management lebensstilbezogener Gesundheitsprobleme in einem klinischen Rahmen inklusive Selbstfürsorge und Selbstmanagement." Übersetzung nach Egger et al. (2017). Introduction to the Role of Lifestyle Factors in Medicine.
Unsere LIFESTYLEMED.
Unsere LIFESTYLEMED.
Lebensstilmedizin erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit über diverse Kompetenzbereiche hinweg - mit dem Patient und seinen individuellen Bedürfnissen im Zentrum. Viele Menschen benötigen kompetente Unterstützung aus verschiedenen Blickwinkeln und Fachdisziplinen: Was wir nicht «inhouse» abdecken können bzw. wollen, organisieren wir über vertrauensvolle Partner in unserem Netzwerk. Um eine ganzheitliche Beratung rund um einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu ermöglichen, arbeiten wir eng über Schnittstellen in unserem Partnernetzwerk hinweg zusammen. Weitergehend orientieren wir uns stets an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und bemühen uns um Übersetzung in verständliche, praktische Empfehlungen. Wir pflegen einen medizinischen Ansatz, der sich allem, was ausserhalb der Schulbuchmedizin liegt, nicht verschliesst, sondern willkommen heisst, was Patienten hilft - vorausgesetzt es existiert eine wissenschaftliche Grundlage und es wird kein gesundheitlicher Schaden zugefügt. Im Sinne der Prävention beugen wir Krankheiten vor, bevor sie entstehen, und bekämpfen primär die Ursachen - nicht (nur) die Symptome - von gesundheitlichen Einschränkungen.